Der traurige Anblick bot sich den Gästen der 1000-Jahrfeier der Gemeinde Beuna im Jahre 2004. Die ehemals prächtige barocke Hoppenhauptkirche, die charaktervollste Kirche der Region, war zur Ruine verkommen. Ein Interessen- und Förderverein gründete sich mit dem Ziel, dieses architektonische Kleinod wieder aufzubauen.
Details des Zustandes 2004

Bereits im Herbst 2003 ließ der damalige Eigentümer, die Katholische Kirche, am Turm Notsicherungsarbeiten durchführen.

Nachdem sich im Juni 2004 der Interessen- und Förderverein Wiederaufbau Kirche Beuna e. V. zunächst mit 8 Mitgliedern gegründet hatte, begannen bald darauf die Entrümpelungsarbeiten in der Kirche im Rahmen einer ABM-Maßnahme.
Dabei wurden weit über 100 Tonnen Bauschutt, Unrat, Sträucher und Bäume, die im Kirchenschiff wuchsen, entsorgt.

2004 wurde das erste Oktoberfest, noch „open air“, in der Kirche gefeiert.

Erstes großes Projektziel war der Wiederaufbau des Kirchenschiffdaches. Geplant wurde das Vorhaben, das rund 50.000 EUR kosten sollte, durch das Architekturbüro Fromme aus Halle. Die Finanzierung wurde durch Fördermittel aus dem Dorferneuerungsprogramm und einen Kredit der Kreissparkasse gesichert.
Nach langwierigen Verhandlungen mit den Denkmalsschutzbehörden wurde mit dem Bau begonnen. Beauftragte Baufirma war die BAM Merseburg mit den Beunaer Zimmermännern Georg und Thomas Rieger.
Zur Wandstabilisierung musste ein Ringanker gegossen werden, erst dann konnte der Dachstuhl gesetzt werden.
Die Dacheindeckung übernahm die Beunaer Firma Behrendt.
Beim Abnehmen der Blechabdeckung auf der Mauer des Kirchenschiffes wurden starke Verwitterungserscheinungen am Südportal festgestellt.

Am 11.11.2005 wurde Richtfest gefeiert

… und noch im Dezember 2005 erfolgte die Dacheindeckung

Dann wurden alle Versorgungsleitungen (Elektro, Wasser, Abwasser) gelegt und der Fußboden mit Granitplatten ausgelegt.
Unsere Kirche bekam sogar eine Fußbodenheizung. Außerdem wurde die erste Treppe zum Turm eingebaut.

Da die alte Empore inzwischen in die Schloßkapelle Köthen eingebaut worden war, mußte eine neue gebaut werden. Die Planungsvorlage schuf Peter Patzschke.
Die Kirche erhielt zwei neue Eingangstüren, finanziert zu einem großen Teil aus Spenden.

Im Rahmen eines Jugendprojektes wurden zahlreiche behauene Natursteine aus dem Gesimsbereich des Turmes gesichert, archiviert und in einem Lapidarium, ab 2010 auf der nachgebildeten Umgrenzungsmauer des ehemaligen Oberbeunaer Friedhofes abgelegt.

Arbeiten im Jahre 2007:
Die Restaurierung des Südportals wurde abgeschlossen.
Die Innenputzarbeiten wurden beendet.
Die Nordvorhalle erhielt einen neuen Granitfußboden und eine eingezogene Decke.
In der ersten und dritten Turmetage wurden neue Decken eingebaut.
Zum zweiten Turmobergeschoß wurde eine neue Treppe eingebaut.

weiterer Innenausbau und Vereinszimmer – 2008

Arbeiten im Jahre 2008:
Die Restaurierung des Nordportals wurde abgeschlossen.
In der 3. Turmetage wurde ein Vereinszimmer eingebaut
Die Treppe wurde bis zur 4. Turmetage erweitert.
Die Empore und die 2. Turmetage erhielten Fußbodenbelag, und es wurden Ausstellungsbeleuchtungen installiert.
Im Vereinszimmer wurden Dielen verlegt.
Das Vereinszimmer und die 2. Turmetage bekamen Lärmschutzfenster.

Außenputz und 4. Turmetage – 2009

Arbeiten im Jahre 2009:
Die Restaurierung des Nordportals wurde abgeschlossen.
In der 3. Turmetage wurde ein Vereinszimmer eingebaut
Die Treppe wurde bis zur 4. Turmetage erweitert.
Die Empore und die 2. Turmetage erhielten Fußbodenbelag, und es wurden Ausstellungsbeleuchtungen installiert.
Im Vereinszimmer wurden Dielen verlegt.
Das Vereinszimmer und die 2. Turmetage bekamen Lärmschutzfenster.
Die Farbgebung des Putzes gelang durch die Verwendung von Rüdersdorfer Kalk, der einen erhöhten Eisenanteil aufweist, sowie Wallendorfer Sand mit einer rötlichen Eigenfarbe. Ausdrücklich folgten wir hier nicht den Empfehlungen der Denlmalpflege.
In der 4. Turmetage, der ehemaligen Glockenkammer, wurden 4 Fenster eingebaut.
2009 erfolgte auch die Vorplanung zum Wiederaufbau der Turmhaube.
Die frisch verputzte Kirche von Südosten
… und von Norden

Inschriftentafeln – 2010/2011

Arbeiten in den Jahren 2010 und 2011
Alle 5 Inschriftentafeln am Gebäude wurden wegen besserer Lesbarkeit aufgefrischt.
Zur Verbesserung des Lärm- und Wärmeschutzes wurden 8 Doppelfenster eingebaut.
In der Nordvorhalle wurde strapazierbarer PVC-Belag verlegt.
Die Wärmedämmung des Kirchenschiffdaches wurde vorbereitet.

Inhalt:
„Unter der Regierung Moritz Wilhelm, Herzog von Sachsen, und in Verantwortung von Christoph Dietrich Bose, Geheimrat des Polnischen Königs, als Kirchenpatron sowie Magister Johann Heinrich Petzold als Ortspfarrer wurde diese Kapelle auf eigene Kosten der Kirchenkasse 1725 errichtet. Johann Michael Hoppenhaupt Architekt“

Hebräische Tafel Südseite
Inhalt:
„Gepriesen sei die Herrlichkeit des HERRN an ihrem Ort“
(Ezechiel III. vers XII)
Quelle: Fotos und Texte von Dr. Gerd Suderlau

Dachdämmung – 2012

Die gesponserten Dämmplatten wurden in Eigenleistung der Vereinsmitglieder in den Dachstuhl eingebaut.